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Vorwort |
Die Geoinformatik blickt auf eine rasante, stetig aufsteigende Entwicklung im letzten Jahrzehnt zurück. Und die Prognosen für die Zukunft sagen dieser Disziplin eine weitere positive Entwicklung voraus. Geoinformatikkonzepte - und die Geo-Informationssysteme (GIS) als die Werkzeuge der Geoinformatik - sind heute unverzichtbarer Bestandteil vielfältigster Anwendungsgebiete geworden. In solch jungen Disziplinen entwickeln sich der Sprachgebrauch und die Begrifflichkeiten sehr dynamisch. Unterschiedlichste Begriffswelten vermischen sich, eigene Interpretationen entstehen. Mit dem vorliegenden Werk soll der erste Versuch unternommen werden, das Begriffsumfeld der Geoinformatik zu beleuchten, Definitionen und Erklärungen zusammenzutragen, zu sortieren und auszuformulieren, um einen klaren und einheitlichen Sprachgebrauch zu forcieren. Zu Beginn eines solchen Vorhabens steht zu allererst eine große Sammelaktion an, die im vorliegenden Werk auf einer umfangreichen Literatur- und Internetrecherche (siehe Quellenverzeichnis) beruht und zu weit über 3000 Begriffen führte. Für die Unterstützung bei diesem Prozess sei Frau Marina Hosak, Herrn Stefan Cantre für die technische Unterstützung sowie Herrn Prof. Schilcher und seinen Mitarbeitern für die Bereitstellung des an der TU München vorhandenen Glossars gedankt. Anschließend erfolgt eine Auswahl und Bewertung der Begriffe sowie eine Abstimmung unterschiedlichster Definitionen. Natürlich gelingt dies nicht immer zur vollsten Zufriedenheit. Daher wird der Leser gleich vorweg um Nachsicht gebeten, wenn bestimmte Begriffe nicht enthalten sind. Die Autoren fordern den Leser stattdessen auf, sich an diesem Werk aktiv zu beteiligen und Begriffsschöpfungen an die Autoren weiterzuleiten, damit diese in späteren Auflagen auch Berücksichtigung finden können. Hierzu kann ein in der Internetversion auf der Homepage des Instituts für Geodäsie und Geoinformatik unter dem Punkt Geoinformatik-Services (http://www.auf.uni-rostock.de/gg) eingerichtetes Formblatt verwendet werden. Die Geoinformatik als Wissenschaftsdisziplin, ähnlich wie die Bio-Informatik, Medizin-Informatik oder Umwelt-Informatik, oftmals auch als Bindestrich-Informatik bezeichnet, baut auf modernen Informatikkonzepten auf. Daher ist es nicht verwunderlich, dass gut 40% der Begriffe dem Informatikumfeld zuzuordnen sind. Themengebiete wie Elektronische Systeme, Datenbanken, Computergraphik, Hard- und Software sind hierin vereint. Den zweiten Schwerpunkt bilden Begriffe aus dem Umfeld der Geodäsie, Kartographie, Fernerkundung und der Geowissenschaften allgemein, die etwa ein Drittel des Begriffsumfangs abdecken. Der Rest teilt sich sehr heterogen sowohl auf Grundlagendisziplinen als auch auf GIS-Anwendungsfelder auf. Insgesamt wurden über 40 Themengebiete identifiziert, die das sprachliche Umfeld der Geoinformatik prägen. Dieses Buch basiert auf einer Datenbank, aus der neben der Printversion auch eine CD- und Internetversion generiert wird. Somit kann den dynamischen Entwicklungen am GI-Markt Rechnung getragen werden. Über den jetzt publizierten Sprachschatz hinaus können im Internet aktuellere Begriffe erfragt werden sowie per CD oder World Wide Web die Möglichkeiten computergestützter Recherchen sowie multimediale Ansätze genutzt werden. Dem Herbert Wichmann Verlag, und hier insbesondere Herrn Gerold Olbrich, danken wir für die Diskussionen und die Unterstützung im Vorfeld des Entstehens dieses Werkes. Wir hoffen, dass sich aus dem Leserkreis kompetente Kolleginnen und Kollegen für die Weiterführung dieses Vorhabens interessieren, z.B. als Mitglieder in einem Redaktionsteam. Gerne gehen wir auf derartige Anregungen ein. Die Autoren erhoffen sich durch dieses Werk einen Beitrag zur Fortentwicklung der Geoinformatik. Das Buch soll sowohl dem Einsteiger als auch dem Experten als Nachschlagewerk dienen, um sich in dem weiten Begriffsumfeld der Geoinformatik zurecht zu finden. Rostock, im September 2001 Ralf Bill und Marco Lydo Zehner |