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Virtual Reality (VR) 

dt.: Virtuelle Realität
Themengebiet: Allgemeine Informatik
Multimedia

Bedeutung:
VR ist eine Möglichkeit für den Menschen, mit dem Computer zu kommunizieren und komplexe Daten und Zusammenhänge zu visualisieren und zu manipulieren. Der Begriff wurde 1989 von Jaron Lanier eingeführt, um verschiedene Richtungen der 3-D-Computergraphik unter einem marktfähigen Label zusammenzufassen. Der intrinsische Widerspruch in dieser Begriffswahl wird durch Kombinationen mit anderen Begriffen (z.B. Cyberspace) teilweise aufgehoben: Virtuell heißt ja eigentlich, dass etwas physikalisch nicht existent ist, während die Realität nachweisbar und überprüfbar ist.
VR beinhaltet, dass dem Benutzer der virtuellen Welt eine Reihe von audio-visuellen und sensorischen Möglichkeiten zur Verfügung stehen, um mit seiner synthetischen Umgebung zu kommunizieren. Die künstliche Welt kann dabei ein CAD-Modell, eine wissenschaftliche Visualisierung oder eine Datenbank sein. Der Benutzer kann direkt mit der Welt wechselwirken und interaktiv Raumobjekte manipulieren. Die Echtzeitverarbeitung von Benutzeraktivitäten ist ein entscheidendes Kriterium für die Qualität eines VR-Systems. Die VR-Technologie nutzt spezielle Geräte und Verfahren, um den Blickpunkt des Betrachters vollständig in die virtuelle Umgebung zu legen und damit eine bessere räumliche Illusion zu vermitteln. Gängige Benutzerschnittstellen lassen sich in vier Kategorien aufteilen:
- Windows on World bzw. Desktop VR (z.B. VRML-Viewer wie Cosmo Player)
- Stereoskopische Sichtsysteme (z.B. Shutterbrillen)
- Immersive Systeme (z.B. Head Mounted Display und Datenhandschuh)
- Telepräsenzsysteme (z.B. Remote Steuerung einer Marsmission).
Nach dem Interaktionsgrad lassen sich drei Stufen von VR einteilen:
- In der passiven Ebene bewegt sich der Nutzer scheinbar in einer künstlichen Welt, die nicht durch ihn steuerbar ist (z.B. Fly through, Rundumblicke).
- In der aktiven Stufe hat der Benutzer die Möglichkeit, den Raum um sich herum zu erkunden. Gegenstände werden durch ihn nicht nur gesehen, sondern können auch gezielt umgangen werden. Der Nutzer kann sich in dieser Welt gezielt bewegen.
- In der dritten interaktiven Stufe ist die künstlciche Welt durch Nutzereingaben auch veränderbar. Der Nutzer kann sich nicht nur selbst in der Umgebung bewegen, sondern auch Gegenstände in dieser Umgebung bewegen.
Verschiedene Eingabegeräte werden in VR-Umgebungen genutzt, so z.B. Spaceball, 3D-Maus oder ein Datenhandschuh. Ausgabe- und Darstellungsgeräte sind 3D-Ton- und Musikausgabe, Stereodarstellung oder Head-Mounted-Displays. Aufgenommene oder computergenerierte Bilder sind Grundlage für eine realitätsnahe Darstellung und Navigation in der virtuellen Welt.

Zum Begriff:
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Letzte Änderung: 14.12.2002



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