zur Institutsseite   
Geoinformatik-Service

Lexikon | Wörterbuch | Vorlesung | Links | Produkte | Literatur | Ausbildung | Schriften

 zur Universitätsseite
 

E-cash 


Themengebiet: E-Business

Bedeutung:
Bezeichnung für eine Form des Electronic Money. Im Gegensatz zu anderen Systemen, wie z.B. SET oder CyberCash, lehnt sich e-cash so weit wie möglich an die traditionellen, währungsbasierten Systeme der realen Welt an und erlaubt eine Anonymität des Nutzers. Digitale Währungseinheiten werden dabei als ein Bitmuster (auch Token genannt) repräsentiert und von einer zentralen Stelle, z.B. einer Bank, ausgegeben. Die Bank teilt Nutzern der Währungseinheiten auch Seriennummern zur Verwendung zu. Jede der digitalen Währungseinheiten wird durch den Nutzer der Währungseinheit mit einer Seriennummer aus seinem Seriennummernblock versehen und wird von der Bank digital signiert, ohne dass die Bank die Seriennummer erfährt ('blinde Signatur‘). Der Nutzer kann die Währungseinheit geeignet zwischenspeichern, z.B. auf seiner Festplatte oder Smart Card. Er kann diese Währungseinheiten in Form von Bitmustern dann auch an Händler/Verkäufer weitergeben ('Bezahlen‘). Der Empfänger kann nun seinerseits damit einen anderen Verkäufer bezahlen oder die Muster der Bank zurückgeben, welche die Signatur überprüft und die Seriennummer mit einer Liste der ausgegebenen Seriennummern vergleicht. Der Empfänger erhält dann den Wert auf seinem realen Girokonto gutgeschrieben. Da die Währungseinheiten zwischen Ausgabe durch die Bank und Einlösung bei der Bank, wie reales Geld auch, mehrfach verwendet werden können, kann die Bank den Lauf der Währungseinheiten nicht feststellen, d.h. sie kann nicht nachvollziehen, wer wann was zu welchem Betrag gekauft hat, wodurch Anonymität gewährleistet ist. Jede von einer Bank ausgegebene Seriennummer kann nur ein einziges Mal für eine Währungseinheit verwendet werden, so dass die gleiche Währungseinheit nicht mehrfach vorhanden sein kann. Dieses Prinzip entspricht auch der Numerierung von realem Geld, z.B. bei Geldscheinen. Die einzelnen Prozesse, wie Währungseinheiten bei der Bank abheben, Zahlungen durchführen und Währungseinheiten einlösen, werden durch eine FrontEnd-Software erreicht, die man auch als Geldbörse bezeichnen kann, da sie beim Nutzer die Währungseinheiten verwaltet und zwischenspeichert. Entwickelt wurde das Verfahren von David Chaum, dessen niederländische Firma DigiCash Inc. aus e-cash auch ein registriertes Warenzeichen gemacht hat. Aus Deutschland unterstützt die Deutsche Bank das Verfahren, die es gegen Ende 1997 in einem Feldversuch mit 35 Handelsunternehmen und 1 500 Kunden testete. In der Schweiz startete die Credit Suisse im Mai 1998 einen Feldversuch mit gut 40 Handelsunternehmen.

Internetverweise:
eCash Technologie, Inc.

Zum Begriff:
Korrekturen/Ergänzungen schreiben
Letzte Änderung: 14.07.2001



zurück nach obenProfessur für Geodäsie und Geoinformatik (GG) AUF Universität Rostock
© 2001-2012 GG - All Rights Reserved - Kontakt - Webmaster