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Funknetzplanung 

engl.: Mobile net planning
Themengebiet: Telekommunikation

Bedeutung:
In zellularen Systemen die Bezeichnung für den Prozess der genauen Planung der einzelnen Funkzellen. Ein Gebiet soll unter Berücksichtigung der dort vorliegenden Geographie, der Ausbreitungseigenschaften elektromagnetischer Wellen und für eine gegebene Leistungsfähigkeit (Kapazität) funktechnisch optimal versorgt werden. Es existieren verschiedene Softwarepakete, die diese Aufgabe im Zusammenspiel mit GIS übernehmen und bestimmte Konstellationen simulieren können. Anschließend erfolgt meistens die reale Simulation durch einige Versuchssender und die Versorgungs- und Reflexionsmessung. Als letzter Schritt erfolgt der Versuch, die entsprechenden Liegenschaften zu nutzen und die Technik zu installieren. Ist dies nicht möglich, muss ggfs. der Prozess mit anderen Standorten erneut starten. Üblicherweise wird zunächst die Größe der Cluster in Abhängigkeit der folgenden Parameter festgelegt:
- Zur Verfügung stehende gesamte Bandbreite (Kanäle).
- Zellengröße und damit Sendeleistung.
- Genutztes Verfahren der Digitalen Modulation.
- Technische Angaben der Hersteller der Basisstation (BS, Masthöhe).
- Kosten.
Die Größe einzelner Zellen ergibt sich durch:
- Potenzielle und teilweise zwangsweise festgelegte Standorte der BS (vorhandene Liegenschaften).
- Geographie.
- Erwartete Teilnehmerdichte am Standort und deren prognostizierte Entwicklung in naher Zukunft.
Die Form einer Zelle kann in gewissen Grenzen durch die Wahl geeigneter Richtantennen und eine Variation des Antennenstandortes (Höhe) beeinflusst werden. Ferner wird bei Kapazitätsproblemen in einer einzelnen Zelle, im Rahmen des Netzausbaus, ein Zellensplitting vorgenommen, bei dem eine Zelle in zwei oder mehrere dann kleinere Zellen geteilt wird. In der Phase des Netzaufbaus werden üblicherweise zwei Strategien unterschieden, von denen meistens die erste bevorzugt wird:
- Kapazitätsdeckung in Wirtschafts- und Ballungszentren sowie an den Hauptverkehrsstrecken entlang (Autobahnen), unter Inkaufnahme zahlreicher Funklöcher, mit anschließendem Ausbau in die Fläche.
- Große Flächendeckung am Anfang zur Mobilitätssteigerung der ersten Kunden unter Inkaufnahme von Kapazitätsproblemen mit anschließender Verkleinerung der Funkzellen und punktueller Abdeckung in Bereichen mit den größten Kapazitätsschwierigkeiten. Die Zelle ist Basis von Location-based-Positionierungskonzepten (LBS).

Zum Begriff:
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Letzte Änderung: 13.08.2002



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