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Middleware 

engl.: Middleware
Themengebiet: Allgemeine Informatik

Bedeutung:
Noch gibt es keine einheitliche Definition in der IT-Branche für Middleware. Eine mögliche wäre: Oberbegriff für Software, die Informationen zwischen mehreren, verteilten und verschiedenen Programmen (Anwendungen) zuverlässig verteilt und daher zwischen diesen anderen Programmen sitzt und die Kommunikation und den Datentransfer steuert und kontrolliert. Dadurch unterstützt Middleware die Interaktion bzw. Kommunikation zwischen den auf mehreren Rechnern verteilten Programmen, so dass diese weder die möglicherweise unterschiedlichen Hard- und Softwareplattformen der Rechner noch die zu ihrer Verbindung verwendeten Kommunikationsnetze kennen müssen. Eine weit verbreitete Anwendung besteht darin, dass ein Programm, das den Zugriff auf eine bestimmte Datenbank ermöglicht, mit Hilfe von Middleware auch Zugriff auf andere Datenbanken erhält. Vorteile des Einsatzes von Middleware sind:
- Protokollierung: Middleware erlaubt die Protokollierung des Datenflusses durch sich selbst zur späteren Auswertung zu statistischen Zwecken (Zuverlässigkeit, Sicherheit, Gebrauchshäufigkeit etc.).
- Sicherheit: Middleware erlaubt die Implementierung von Zugriffskontrollen.
- Portierung: Unter Umständen konvertiert Middleware seine Eingangsdaten in ein Datenformat, das dem der Zielanwendung entspricht (Emulator).
- Synchronisationssicherheit: Greifen mehrere (viele) Clients gleichzeitig auf verschiedene Instanzen des gleichen Datenbestandes zu, werden Mechanismen zur Verhinderung von Inkonsistenzen genutzt, so dass die verschiedenen Datenbestände vor jedem Zugriff eines Clients wieder synchronisiert sind.
- Transaktionssicherheit: Middleware verfügt üblicherweise über Warteschlangenmechanismen, in die sich die eingehenden Kommunikationsaufträge einreihen müssen und die erst weitergegeben werden, wenn die gewünschte Server-Anwendung tatsächlich verfügbar ist. Sollte dies nicht der Fall sein, wird der Kommunikationsauftrag so lange zwischengespeichert, bis dies der Fall ist. Auf diese Art wird eine Abarbeitung des Kommunikationsauftrags in jedem Fall gewährleistet, und er geht nicht verloren, wenn die Zielanwendung nicht verfügbar sein sollte. Dies gilt auch für Fälle, in denen mehrere Server-Anwendungen verfügbar sind, zwischen denen die Last gleichmäßig verteilt werden soll. Dies wird als entscheidender Vorteil von Middleware angesehen, weswegen sein Einsatz in der Finanzwelt und zunehmend auch im GIS-Bereich weitverbreitet ist. Im Vergleich zu herkömmlichen Client/Server-Architekturen wird durch die Verwendung von Middleware noch eine weitere Schicht in die Kommunikation eingezogen. Dies lohnt sich üblicherweise immer dann, wenn die Client/Server-Systeme sehr umfangreich und unübersichtlich oder inhomogen werden, wie z.B. bei verteilten Datenbanksystemen, in denen Daten an verschiedenen Orten konsistenz zu halten sind, auch wenn mehrere Clients, die sich ebenfalls an verschiedenen Orten befinden, auf die Datenbank zugreifen. Nachteilig ist in einigen Fällen die Verlangsamung von Transaktionen durch Middleware, obwohl derartige Software eigentlich transparent sein sollte. Ebenfalls nachteilig ist der höhere Implementierungs- und Managementaufwand. Middleware spielt im OpenGIS-Geschehen eine wichtige Rolle.
Beispiele für Middelware-Technologien gibt es viele:
- Remote Procedure Calls (RPC)
- Common Object Broker Architecture (CORBA)
- Distributed Component Object Model) (DCOM)
- Open Database Connectivity (ODBC)
- Enterprise Java Beans (EJB)
- Java Remote Method Invocation (Java-RMI)

Quellen:
Reinhardt, W. u.a. Handbuch Ingenieurgeodäsie Raumbezogene Informationssysteme

Zum Begriff:
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Letzte Änderung: 23.11.2006



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