Geographisch Nord

engl.: Geographic North

Themengebiet:

Vermessung, Geodäsie

Bedeutung:
Geographisch Nord (GgN) beschreibt "[d]ie Richtungen der zum Nordpol zusammenlaufenden Netzlinien (Meridiane)1" in einem ebenen rechtwinkligen Koordinatensystem auf der Kugel oder dem Elliposid. Somit entspricht der geographische Nordpol dem Schnittpunkt aller Meridiane auf der Nordhalbkugel. Zur Bestimmung der geographischen Nordrichtung unabhängig vom Erdmagnetfeld kann man einen Vermessungskreisel verwenden.
Neben Geographisch Nord existieren noch Geodätisch Nord (GdN), Gitter Nord (GiN) und Magnetisch Nord (MaN).
Geodätisch Nord bezieht sich auf das Ellipsoid. Im Vermessungswesen werden Geographisch Nord und Geodätisch Nord meist nicht unterschieden, da das Ellipsoid als Bezugsfigur genutzt wird.
Während Geographisch Nord zum geographischen Nordpol zeigt, ist Gitter Nord ein zum Mittelmeridian paralleles Liniennetz. Dadurch ergibt sich mit größerem Abstand zum Mittelmeridian eine steigende Winkelabweichung. Diese Abweichung wird durch die Meridiankonvergenz ? ausgedrückt. Im Bereich des Hauptmeridians (Mittelmeridians) ist diese gleich Null.
Abweichend vom Geographischen Nordpol wird der Magnetische Nordpol durch das Magnetfeld der Erde bestimmt. Der Winkel zwischen Geographisch Nord und Magnetisch Nord wird als Deklination D bezeichnet. Diese Abweichung ist jedoch keine konstante Größe, sondern ändert sich aufgrund der Verschiebung des Magnetischen Nordpols im Laufe der Zeit und ist zudem ortsabhängig. Kartographisch wird die Deklination in Isogonenkarten dargestellt.

Quellen:
Resnik, B., Bill, R. Vermessungskunde für den Planungs-, Bau und Umweltbereich mit CD-ROM

Zum Begriff:
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Letzte Änderung: 13.07.2010