Entzerrung 

Bedeutung: Entzerrung ist die projektive Transformation eines Bildes oder Bildteiles auf eine ausgezeichnete Ebene des Objektraumes. In der Aerophotogrammetrie ist diese in der Regel die Grundrissebene, in der Architekturphotogrammetrie eine Aufrißebene o.ä. Sie kann z.B. durch Einpassen eines Bildes auf Passpunkte oder differenziell geschehen. Man unterscheidet direkte und indirekte Entzerrung. - Bei der direkten Entzerrung berechnet man für jedes Element des Eingabebildes die Lage im Ausgabebild (entzerrtes Bild) und weist diesem den Grauwert aus dem Eingabebild zu. Bei der direkten Entzerrung kann es vorkommen, daß einzelne Pixel des Ausgabebildes überhaupt nicht und andere mehrfach belegt werden, deshalb kann man das Ergebnis nicht ohne aufwendige Nachbearbeitungen benutzen. - Bei der indirekten Entzerrung werden diese Schwierigkeiten umgangen. Man geht diesmal vom Ausgabebild aus und bestimmt mit Hilfe der Abbildungsgleichungen den entsprechenden Wert im Eingabebild. Man rechnet also vom Ausgabebild ins Eingabebild zurück und holt sich von der errechneten Position den richtigen Grauwert und erhält so unmittelbar die entzerrte Bildmatrix. Die Grauwerte sind immer der Pixelmitte mit runden Koordinaten zugeordnet. Bei der indirekten Entzerrung kann es passieren, daß man beim Zurückrechnen keine ganzzahligen Werte für x' und y' erhält. Man benötigt also eine Regel nach der die Grauwertzuweisung erfolgen soll. Dafür hat man verschiedene Resampling-Verfahren entwickelt.

Quellen:
Deutsches Institut für Normung e.V. - Normen und Regelwerke
Fachwörterbuch Benennungen und Definitionen im deutschen Vermessungswesen

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Letzte Änderung: 15.12.2003