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Animation 

engl.: Animation
Themengebiet: Computergraphik
Multimedia

Bedeutung:
von lat. animare, deutsch beleben. Steht im Bereich der Graphik für die Erzeugung von bewegten Bildern. Sie entstehen dadurch, dass Objekte in aufeinanderfolgenden Bildern derart variieren, dass bei schnellen Bewegungstempo (24-30 Bilder/Sekunde) der Eindruck einer fließenden Bewegung oder Veränderung entsteht. Eine Animation ist eine konstruierte Bewegtbildsequenz, bei der jedes einzelne Bild am Computer mittels geeigneter Software erzeugt und berechnet wird. Animationen werden zunehmend in raumbezogenen Disziplinen als Darstellungsmittel für die Präsentation und Analyse räumlicher Daten verwendet, so z.B. um:
- Planungsszenarien verständlich zu präsentieren,
- historische Entwicklungen zu zeigen,
- umweltrelevante Prozesse zu visualisieren,
- raumbezogene Daten durch eine dynamische Präsentation visuell zu analysieren.
Animation ist oftmals Teil einer Simulation, nämlich deren Visualisierung. Animation kann als zeitabhängiges Medium in einem Multimediasystem angesehen werden. Zu unterscheiden sind in Abhängigkeit von der Zeitbehandlung:
- temporale Animation: Die Präsentationszeit wird genutzt, um reale Zeit und damit raumbezogene Prozesse wiederzugeben (Bsp. Hangrutschung, Bevölkerungsentwicklung, Ozonbelastung)
- nontemporale Animation: Daten eines Zeitpunktes werden in variiender Aufbereitung oder in variierenden graphischen Darstellungen gezeigt (Virtuelle Flüge, Animation raumbezogener Algorithmen).
Animationen sind aus verschiedenen Komponenten aufgebaut:
- Animationsobjekte (Graphikobjekte, Kamera und Lichtquellen)
- Szenen (Frames): Komposition von Animationsobjekten zu einem Gesamtbild.
- Sequenzen: Folge von variierenden Szenen.
- Veränderungen: Unterschiede, die zwischen den Szenen auftreten.
- Ton (Audio, Soundtrack): Ergänzendes Element z.B. zur Informationsübermittlung.
Grundsätzlich ist zu unterscheiden zwischen:
- aufgezeichneter Animation: Die einzelnen Bilder werden nach der Berechnung und Generierung auf einen Datenträger gespeichert (analog auf Film, Video, digital auf CD und Festplatte) und von dort abgespielt.
- Echtzeitanimation: Die Berechnung der Bilder erfolgt quasi zeitgleich mit der Betrachtung der Sequenz. Jedes Einzelbild muss also innerhalb von 30 bis 40 Millisekunden erzeugt werden, um eine übliche Bildfolge von 24 bis 30 Bildern zu erreichen. Diese Form der Animation ist Voraussetzung für interaktive Eingriffe bei der Betrachtung.
Für die Erzeugung der Animation können verschiedene Animationsmethoden herangezogen werden:
- Diaschau (Slideshow) als eine Folge von inhaltlich in Beziehung stehender Einzelszenen, die in festgelegter Reihenfolge abgespielt werden.
- Textanimation zur Erzeugung eines dynamisch präsentierten Textes,
- Metamorphose (Morphing) zur Überführung einer Ausgangsform in eine Zielform.
- Pfadanimation zur Bewegung eines Objektes entlang eines definierten Pfades.
- Farbwellenanimation (Colour cycling animation) zur Erzeugung gerichteter fließender Farbwellen, zum Beispiel zur Visualisierung einer Bewegungs- und Transportrichtung.
- Darstelleranimation (stage-and-actor-animation) für das Dirigieren von Animationsobjekten nach bestimmten Handlungsskripten.
- Kameraanimation (model and camera animation) für die Erzeugung dreidimensionaler Animationen mit variabler Kameraeinstellung und Lichtquelle.

Quellen:
Buziek, G., Dransch, D., Rase, W.-D. Dynamische Visualisierung Grundlagen und Anwendungsbeispiele für kartographische Animationen

Zum Begriff:
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Letzte Änderung: 05.08.2002



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