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Geodatenwarenhaus
engl.: Spatial Data Warehouse
Bedeutung:
Analog zur elektronischen Bestellung im klassischen Versandhandel werden für jedermann analoge und digitale Daten angeboten. Zwei Anbieterkategorien lassen sich unterscheiden: Während die amtlichen Anbieter (Vermessung, Amtliche Statistik etc.) kein Marketing ihrer Daten betreiben und primär angebotsorientiert und nicht kundenorientiert agieren, richten sich kommerzielle Datenanbieter (Adreßhändler, Softwarehersteller, Datendienstleister, Marktforschungsinstitute etc.) an der Nachfrage aus. Sie zeigen eine klare Kundenorientierung. Sowohl standardisierte Datenpakete als auch spezifische Informationsofferten sind zu finden. Der Abruf der Daten soll mittels Datenbank- und WWW-Diensten organisiert sein. Das Geodatenwarenhaus stellt hierzu die Dateninfrastruktur bereit. Die Daten im Geodatenwarenhaus sind nach einheitlichen Regeln zu strukturieren, können aber durchaus über verschiedene Datenbanken verteilt sein. Sie sollen aktuell und konsistent sein, immer die besten verfügbaren Daten oder Daten unterschiedlicher Qualitäten zu verschiedenen Preisen beinhalten. Dies muss über die Metadaten erfragt werden können. Mittels einer unterschiedlich komfortablen Benutzungsoberfläche, die i.d.R. in den Standard-Internet-Browser eingebettet ist, kann sich der interessierte Nutzer über den Geodatenbestand informieren. Er kann dabei je nach Leistungsumfang des Warenhauses räumliche, zeitliche und thematische Auswahlkriterien definieren, erhält eventuell Alternativangebote, die anhand der verfügbaren Metainformation gewertet werden kann und wird bei Bedarf direkt elektronisch den Datenbestand ordern. Die Zahlung erfolgt mittels Standardtechniken, die sich im E-Commerce-Sektor gerade etablieren oder klassisch per Rechnungsstellung. Entscheidendes Kriterium ist die verfügbare Menge an Daten sowie deren qualitativ hochwertige Beschreibung und Präsentation. Eventuell sind kleine Demodatensätze vorher abrufbar, um sich von der Qualität und Eignungsfähigkeit der Daten überzeugen zu können. Erfolgsfaktoren für ein Geodatenwarenhaus mögen sein: - Umfassendes Geodatenangebot z.B. Straßendaten, ATKIS, Katasterdaten, Luft- und Satellitenbilder, Infrastrukturdaten, Eigentümer, Statistikdaten, Demographische Daten. - Schneller Zugriff, einfache Handhabung. - Flächendeckend und fortgeführt. - Ein Ansprechpartner. - Metainformation wie Genauigkeit, Aktualität, Anbieter, Erzeuger. - Günstiger Preis, unkomplizierte Abrechnung. - Unabhängig von Anbieterformaten, beliebige Zielformate. - Kommunikationsfähigkeit mit anderen Warenhäusern. Das Warenangebot im Geodatenwarenhaus kann z.B. umfassen: - Fertigprodukte wie z.B. digitale Stadtpläne, Landkarten, die auch im Handel erhältlich sind. - Online-Produkte, die eine Auswahl nach Gebietsauschnitt, Thema-, Zeitbezug und Lieferform erlauben. Die Daten werden online zusammengestellt.z.B. Fachdaten im NIS, Verkehrsinformation u.a. - Andere Produkte wie Satellitendaten, Luftbilder oder Orthophotos.
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Quellen:
Bill, R.
Grundlagen der Geo-Informationssysteme
Band 2. Analysen, Anwendungen und Neue Entwicklungen
Zum Begriff: Korrekturen/Ergänzungen schreiben Letzte Änderung: 01.07.2001
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