|
Klassenbildung
engl.: Class generation
Bedeutung:
Klassenbildung ist eine quantitative Generalisierung zur Darstellung statistischer Einzel-werte, deren charakteristische Verteilung erkennbar bleiben soll. Mögliche Klassifizierungsmethoden sind: - Sachbezogene Klassenbildung (natürliche Gruppen) - Klassenbildung nach Sinnschwellen - Klassenbildung nach mathematischen Regeln - Klassenbildung aufgrund statistischer Messzahlen - Räumliche Klassenbildung Die Sachbezogene Klassenbildung wird auch als Bildung natürlicher Gruppen bezeichnet. Sie beruht auf einer statistischen Analyse der Ausgangsdaten. Wird eine statistische Häu-figkeitsanalyse anhand eines Histogramms durchgeführt, befinden sich die Klassengrenzen dort, wo deutlich weniger Werte vorhanden sind bzw. wo Werte fehlen. Wird die statistische Analyse auf eine kumulative Häufigkeitsverteilung (Summenkurve) angewendet, sind die Klassengrenzen dort zu setzen, wo charakteristische Kurvenknicke Veränderungen in der Häufigkeit der Werte anzeigen. Die Klassenbildung nach Sinnschwellen beruht auf Erfahrungswerten. Sie wird von Exper-ten vorgegeben. Ein typisches Beispiel einer Klassenbildung nach Sinnschwellen sind Hangneigungsgruppen. Die Klassenbildung nach mathematischen Regeln ist rein schematisch. Es werden ver-schiedene mathematische Bedingungen zugrunde gelegt. Äquidistante Abstände werden bei gleichmäßig verteilten Werten angewendet. Dabei wird die Spannweite zwischen Mi-nimal- und Maximalwert in gleich große Intervalle b aufgeteilt, so dass gilt: Nmin + b + b + ... = Nmax Die Klassenbildung in Form einer arithmetischen Reihe wird dann angewendet, wenn ein Teil des Wertebereiches stärker differenziert werden soll. Soll der untere Wertebereich stärker differenziert werden, so werden die Schwellwerte von Klasse zu Klasse um einen konstanten Betrag d größer. Es gilt: Nmin + d + 2d + 3d + ... + md = Nmax Wird die Klassenbildung in Form einer geometrischen Reihe vorgenommen, so nimmt die Klassenbreite im oberen Wertebereich stark zu. In einer geometrischen Reihe gilt, dass das Verhältnis aufeinander folgender Klassengrenzen konstant ist. Mathematisch heißt das: Nmin * q^m = Nmax Die Klassenbildung kann auch von statistischen Kennzahlen abgeleitet werden. Häufig da-für verwendete Kennzahlen sind die Quantile und die Standardabweichung.
|
Zum Begriff: Korrekturen/Ergänzungen schreiben Letzte Änderung: 10.10.2007
|