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Planungskarten 


Themengebiet: Kartographie
Planung

Bedeutung:
In Planungskarten werden neben dem Ist-Zustand der gegenwärtigen Raumstruktur Gedan-kenmodelle einer geplanten Raumstruktur dargestellt. Die Funktionen von Planungskarten sind:
- Informieren: Erscheinungen und Sachverhalte in ihrem räumlichen Bezug darstellen
- Überzeugen: Planungsbetroffene überzeugen
- Festlegen: Verbindliche Regelungen treffen
Im Planungsprozess kommen auf gesetzlichen Vorschriften basierende Planungskarten zum Einsatz, z:B. nach dem Baugesetzbuch oder der Planzeichenverordnung.
Es werden drei Arten von Planungskarten unterschieden, die sich hinsichtlich ihrer Funktion innerhalb des Planungsprozesses unterscheiden.
Planungsgrundlagenkarten dienen der Analyse und dem Bestandsnachweis. Sie werden als Basis für Bauleitpläne verwendet. Je nach Zweck des Bauleitplanes unterscheiden sich die Maßstäbe.
- Bebauungsplan 1:1000
- Flächennutzungsplan 1:5000 oder 1:10 000
Planungsbeteiligungskarten sollen den Planungszweck und das Planungserfordernis verdeutli-chen. Sie vermitteln in erster Linie konzeptionelle Ideen.
Planungsfestlegungskarten fixieren die Planung. Die Ziele werden verbindlich festgelegt. Pla-nungsfestlegungskarten sind Rechtsdokumente, die aus juristischen Gründen bestimmte An-forderungen hinsichtlich Genauigkeit und Auslegbarkeit erfüllen müssen.
Aufgrund der besonderen Aufgaben, die Planungskarten erfüllen sollen, weisen sie einige Be-sonderheiten hinsichtlich der kartographischen Gestaltung auf. Vor allem sollen sie ‚betrof-fen‘ machen. Dies wird durch Übertreibungen, z.B. durch sehr starke Generalisierung und grelle Farben, erreicht. Planungskarten sollen Objekte demonstrativ betonen, z.B. durch Hin-weiszeichen oder auffällige Texte in ungewöhnlichen Schriftarten.
Weder die Form noch die Größe von Planungskarten ist einheitlich festgelegt. Die Maßstäbe können von 1: 200 bis 1: 200 000 reichen. Planungskarten sind überwiegend nordorientiert, d.h. ein Nordpfeil ist unter Umständen notwendig. Planungskarten können sowohl Insel- als auch Rahmenkarten sein. Der Kartengrund (z.B. die Flurkarte oder TK als Hintergrundkarte oder Basiskarte) wird häufig in lasierenden Grautönen gedruckt.
Die Darstellung in Planungskarten beschränkt sich meist auf qualitative Differenzierungen. Es findet eine Gegenüberstellung des existierenden und des geplanten zukünftigen Zustandes statt. Das Wegfallende und Unsichere muss deutlich gekennzeichnet werden. Zur Betonung des Wichtigen bzw. Zurückdrängen des weniger Wichtigen wird die Farbgebung eingesetzt. Die Farbgebung in Planungskarten ist nicht assoziativ! Ein graphischer Maßstab ist für Pla-nungskarten unverzichtbar, da sie häufig kopiert oder vergrößert werden.

Zum Begriff:
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Letzte Änderung: 10.10.2007



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