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Wertmaßstab 


Themengebiet: Kartographie

Bedeutung:
Für die Veränderung der Variable Größe wird ein Wertmaßstab festgelegt. Dieser ist (weitgehend) unabhängig vom eigentlichen Kartenmaßstab. Man unterscheidet drei Arten von Wertmaßstäben:
- gleitend
- gestuft
- Werteinheitssignaturen
Grundsätzlich besteht die Wahl zwischen längen-, flächen- und volumenproportionalen Wertmaßstäben. Es gibt auch vermittelnde Wertmaßstäbe, die auf komplexen mathematischen Berechnungen beruhen. Sie sollen die bessere Schätzbarkeit flächenproportionaler Wertmaß-stäbe mit der größeren darstellbaren Wertespanne der volumenproportionalen Wertmaßstäbe verbinden.
Die Wahl eines geeigneten Wertmaßstabs ist ein Optimierungsproblem. Es sind verschiedene Aspekte zu berücksichtigen. So ist nicht nur festzulegen, welche Anforderungen an die Schätzbarkeit der Werte gestellt werden, sondern auch wie groß die darstellbare Wertespanne ist, wie viel Platz in der Karte zur Verfügung steht und ob es eine Individualwertdarstellung oder ein Gruppendarstellung (Klassenbildung) sein soll. Alle Bedingungen können meist nicht gleichzeitig zur vollsten Zufriedenheit erfüllt werden. Empirische Untersuchungen ha-ben gezeigt, dass längenproportionale Wertmaßstäbe am sichersten geschätzt werden. Flä-chenproportionale Wertmaßstäbe und vor allem volumenproportionale Wertmaßstäbe werden mit deutlich größerem Fehler geschätzt. Die darstellbare Wertespanne ist abhängig von der Art des Wertmaßstabs. Mit längenproportionalen Wertmaßstäben sind lediglich Wertespan-nen bis etwa 1:100 (Verhältnis Minimum:Maximum) darstellbar. Flächenproportionale Wertmaßstäbe erlauben eine Darstellung von Wertespannen bis 1:1000. Ab diesem Mini-mum-Maximum-Verhältnis ist eine streng flächenproportionale Darstellung nicht mehr mög-lich. Der zur Verfügung stehende Platz in der Karte ist ein wichtiger Einflussfaktor bei der Wahl eines geeigneten Wertmaßstabs. Längenproportionale Figuren wachsen mit steigenden Werten deutlich stärker als flächen- oder volumenproportionale Figuren. Der Grad der quantitativen Generalisierung (Klassenbildung) bestimmt die Anzahl der dargestellten Wertklassen (hoher Grad an Generalisierung = wenige Klassen). Auch eine Darstellung individueller Wer-te (keine Klassen) ist möglich.
Die Festlegung eines Wertmaßstabs beginnt mit der Definition der Basiswerte, z.B. 1 cm entspricht 500 Schafen (bei einem längenproportionalen Wertmaßstab) oder 10 cm² entsprechen 200 t Kartoffeln (bei einem flächenproportionalen Wertmaßstab). Auf Grundlage dieser Basiswerte können alle anderen Werte in eine entsprechende Größe (Länge, Fläche, Volumen) umgerechnet werden.

Zum Begriff:
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Letzte Änderung: 10.10.2007



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